04. Mai 2022
Der Kanton St.Gallen will zusammen mit den Gemeinden Mels, Flums und Walenstadt die Hochwassersicherheit an der Seez erhöhen. Beim zweiten Anlauf des Grossprojekts werden die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Pächterinnen und Pächter von Beginn weg in die Planungsarbeiten miteinbezogen.
Der Kanton St.Gallen hat die Planung für die dritte Etappe des Hochwasserschutzprojekts an der Seez wieder aufgenommen. Dies, nachdem das Projekt aufgrund von Einsprachen im Jahr 2019 sistiert wurde. Neu werden die möglicherweise direkt betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Pächterinnen und Pächter von Beginn weg mit in das Projekt einbezogen. So fanden vor wenigen Tagen drei Bachbegehungen statt, bei denen die Teilnehmenden ihre Inputs, Wünsche und Sorgen einbringen konnten. «Unser Ziel ist der direkte und offene Austausch mit allen Beteiligten und Betroffenen. Wir sind überzeugt mit diesem Vorgehen das für alle Parteien optimalste Projekt planen zu können», erklärt Andreas Düring, Projektleiter beim Amt für Wasser und Energie des Kantons St.Gallen. Er ergänzt: «Klar ist aber auch, dass wir nicht sämtliche Wünsche umsetzen können. Denn teilweise stehen sich die Interessen der Beteiligten diametral entgegen.»
Von Wissen profitieren
Die ersten Begehungen mit insgesamt über 50 Landbesitzerinnen und Besitzern sowie Pächterinnen und Pächtern fanden bewusst in einer sehr frühen Phase der Neuaufnahme der Arbeiten statt. «Durch den direkten Austausch wurden uns die Problemstellungen und auch Ideen für Lösungsansätze aus Sicht der Landwirtschaft und der Anwohner persönlich geschildert. Dies war für uns sehr wertvoll», bilanziert Beatrice Herzog von der Herzog Ingenieure AG in Davos. Sie nahm die Anliegen und Hinweise zusammen mit Andreas Hofmann von Agrofutura AG in Brugg, Gesamtprojektleiter Andreas Düring sowie den beiden politischen Vertretern Christoph Gull, Gemeindepräsident von Flums, und Marcel Kalberer, Gemeinderat von Mels, auf.
Positives Feedback
Der direkte Austausch zwischen Fachplanern und Grundeigentümern wurde von den Teilnehmenden sehr geschätzt und in verschiedenen Wortmeldungen gelobt. Inzwischen liegen nun die benötigten Informationen vor, damit die Planergemeinschaft mit der eigentlichen Projektierung beginnen kann. Im Fokus steht ein zeitgemässer Hochwasserschutz entlang der Seez. Wo immer möglich sollen die Wünsche und Bedürfnisse der Direktbetroffenen berücksichtigt und umgesetzt werden. Die Bevölkerung erhält zu einem späteren Zeitpunkt die Gelegenheit sich zu den geplanten Massnahmen zu äussern. Die dritte Etappe des Hochwasserschutzprojektes an der Seez umfasst den Abschnitt zwischen der Brücke Valeiris und dem Geschiebeablagerungsplatz (GAP) Valaschga. Die ersten beiden Etappen vom Walensee bis zum GAP Valaschga wurden bereits realisiert.
Bildlegende:
Zahlreiche Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Pächterinnen und Pächter nutzten die Gelegenheit sich direkt vor Ort mit den Fachleuten auszutauschen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Gesprächen fliessen in den Planungsprozesse ein. Foto: Ralph Dietsch