08. März 2022
Der Kanton St.Gallen hat die Planerarbeiten für die dritte Etappe des Hochwasserschutzprojekts an der Seez an die Ingenieurgemeinschaft «HWS Seez Mitte» vergeben. Als erstes suchen die Fachplaner das Gespräch mit den voraussichtlich betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern und Pächterinnen und Pächtern.
Das Hochwasserschutzprojekt Seez in den Gemeinden Mels, Flums und Walenstadt nimmt wieder Fahrt auf. In diesem zweiten Anlauf will der Kanton St.Gallen zusammen mit den Gemeinden und den Fachplanern ein umsetzbares Projekt erarbeiten. Dabei wird die Bevölkerung von Beginn weg miteinbezogen. An einem öffentlichen Informationsanlass im September 2021 präsentierte die Ausführungskommission die Vorgeschichte, die Grundlagen, die gesetzlichen Veränderungen, die Projektorganisation sowie den Ablauf des Projekts. Nachdem nun die Aufträge der Planerleistungen vergeben sind, werden die voraussichtlich betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Pächterinnen und Pächter angehört und miteinbezogen. Neu gehört zur dritten Etappe der Abschnitt oberhalb des Geschiebeablagerungsplatzes Sax bis zur Valeirisbrücke. Für diesen zusätzlichen Abschnitt führen die Planer ein Variantenstudium durch. Bereits 2014 hat die Ausführungskommission ein Hochwasserschutzprojekt erarbeitet und aufgelegt. Aufgrund von Einsprachen hat die Kommission das Projekt 2019 sistiert.
Planergemeinschaft erhielt Auftrag
Den Auftrag für die Projekterarbeitung erhielt die Planergemeinschaft «HWS Seez Mitte». Hauptbeteiligte der Gemeinschaft sind die Niederer + Pozzi Umwelt AG aus Uznach, die Herzog Ingenieure AG aus Davos sowie das Büro für ökologische Optimierung aus Tuggen. Als Subplaner gehören die wlw Bauingenieure AG aus Mels, die Brobag AG aus Mols und die Agrofutura AG aus Brugg der Gemeinschaft an. Die beteiligten Fachleute aus den verschiedenen Spezialgebieten sollen das Projekt mit einer ganzheitlichen Optik erarbeiten. Nebst dem Kernelement des Hochwasserschutzes werden die ökologische Aufwertung genauso berücksichtigt wie die Bedürfnisse der Landwirtschaft, der haushälterische Umgang mit den Ressourcen sowie der Naherholungscharakter.
Grundlagen erarbeiten – Betroffene einbeziehen
Aktuell arbeitet sich das Planerteam in die bestehenden Grundlagen ein. Dazu gehören Daten von Vermessungen, geschiebetechnische und hydraulische Grundlagen, das alte Projekt sowie die im Rahmen der Einspracheverhandlungen erarbeiteten Präzisierungen und Projektoptimierungen. Danach, voraussichtlich im Frühjahr, werden in einem ersten Schritt alle Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Pächterinnen und Pächter der voraussichtlich betroffenen Grundstücke schriftlich zu einer Flur- respektive Bachbegehung eingeladen. Direkt im Gelände nehmen die Fachplaner zusammen mit den Betroffenen die Herausforderungen, Chancen und Wünsche auf. Diese sollen nach Möglichkeit bei der weiteren Planung berücksichtigt werden. Erst nach den Augenscheinen wird mit der eigentlichen Planung begonnen. Zu einem späteren Zeitpunkt erhält auch die Bevölkerung Gelegenheit sich zum Projekt zu äussern.