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Wertvolle Inputs zu Projektentwurf erhalten

31. März 2021

Um die Hochwassersicherheit der Seez zu erhöhen, muss die Abflusskapazität deutlich erhöht werden. Für den drei Kilometer langen Abschnitt vom Tobelausgang bis zur Valeirisbrücke in Mels wurde ein Vorprojekt im Entwurf erarbeitet.  

Die letzten Jahre haben es gezeigt: Die Abflusskapazität der Seez reicht vielerorts nicht aus, um bei einem länger anhaltenden Starkregen oder Unwetter alles Wasser aufzunehmen und sicher abzuleiten. Der Pegel der Seez stieg in der Gemeinde Mels gleich mehrmals bedrohlich hoch. «Bei den jüngsten Ereignissen wurden Abflussmengen von 55 bis 60 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen. Dabei kam es glücklicherweise zu keinen Schäden, die Wasserstände waren aber bedrohlich hoch. Bei einem statistisch gesehen alle hundert Jahre stattfindenden Hochwasser gehen wir jedoch von Wassermenge von 130 Kubikmeter pro Sekunde aus. Also mehr als das Doppelte», erklärt Andreas Düring, Projektleiter Wasserbau im Amt für Wasser und Energie vom Kanton St.Gallen.  Da die Seez teilweise ein Kantonsgewässer ist, wurde der Projektentwurf vom Kanton St.Gallen initiiert. Bei ihm liegt auch die Federführung der Projektleitung. 

Brücken stellen besondere Gefahren dar 

Bei Hochwasser reisst die Seez Geröll und Holz mit. Bei Brücken kann es durch Baumstämme und Äste zu Verklausungen kommen. Folglich wird das Wasser gestaut, welches dann über die Ufer treten und im Dorf Schäden verursachen kann. Damit es nicht so weit kommt, sind Hochwasserschutzmassnahmen erforderlich. Gestützt auf verschiedene Gutachten, technische Berichte, Profilaufnahmen und Begehungen hat Roger Broder von der Ingenieurgemeinschaft Wasserbau, welche aus der Brobag Bauingenieure AG, der wlw Bauingenieure AG und der Niederer + Pozzi Umwelt AG besteht, in den letzten Monaten ein Vorprojekt erarbeitet. Dieses liegt im Entwurf vor und wurde kürzlich interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Parteivertretern präsentiert. «Unser Ziel ist es, Interessierte frühzeitig in das Projekt miteinzubeziehen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt konstruktive Inputs anzubringen sowie Bedürfnisse und Wünsche zu äussern», sagt der Projektverfasser Roger Broder. Knapp 20 Personen nutzten die Gelegenheit sich aus erster Hand zu informieren sowie ihre Vorstellungen einzubringen.  

Schutzmassnahmen sind unbestritten 

Im Entwurf des Vorprojekts sind verschiedene Massnahmen vorgesehen, um die Hochwassersicherheit zu erhöhen. Im oberen Bereich des Abschnitts ist ein zusätzlicher Geschiebesammler geplant. Mit diesem sollen grössere Auflandungen und Verklausungen der Seez im Dorf verhindert werden. Weiter geplant ist der Neubau von verschiedenen Brücken, um die erforderliche Durchflussmenge zu erhöhen. Nebst dem Hochwasserschutz wird im Projekt auch darauf geachtet, dass das Gewässer fischgängig ist, ökologisch aufgewertet wird und weiter an Attraktivität als Naherholungsgebiet gewinnt. Wie sich am Informations- und Diskussionsabend zeigte, sind die vorgesehenen Schutzmassnahmen unbestritten. Diese wurden grossmehrheitlich als sinnvoll und angemessen beurteilt.  

Aufwertung für Bevölkerung gewünscht 

Inputs von der Bevölkerung gab es vor allem zur Ausgestaltung der Brücken. So wird angeregt, dass die Dimensionierung der Verkehrswege geprüft und der Gestaltung der Brücken ein besonderes Augenmerk geschenkt werden soll. Generell wird gewünscht, dass die Verkehrswege entlang der Seez für Erholungssuchende aufgewertet werden. Verschiedene konkrete Optimierungsmöglichkeiten wurden von den Diskussionsteilnehmenden ausgeführt und erfasst. Bei der Überarbeitung des Vorprojekts werden die gesammelten Anmerkungen und Wünsche detailliert geprüft und wo möglich in das Projekt integriert. Der Projektverfasser Roger Broder freut sich: «Dank dem Austausch haben wir wertvolle Inputs aus der Bevölkerung erhalten. Ich habe den Abend als sehr konstruktiv und für alle gewinnbringend erlebt.» Im Fokus der Voten standen vor allem ökologische Überlegungen sowie die Aufwertung für die Bevölkerung. Zudem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Einbezug von heutigem Kulturland möglichst schonend erfolgen soll. Als nächstes wird der Entwurf des Vorprojekts überarbeitet. Danach befindet der Gemeinderat zusammen mit dem Kanton über das weitere Vorgehen.

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